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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 40

1914 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
40 11. Aus der Zeit Wilhelms I. zu führen. Früh am Morgen schon begann der Kampf. Von den Höhen, wo die Österreicher standen, donnerten 600 Kanonen auf die angreifenden Preußen. Wie lichteten sich da ihre Reihen! Aber sie hielten sich wie Helden; immer von neuem drangen sie vor und trotzten dem furchtbaren Kugelregen. Gegen 11 Uhr war das Flußtal in den Händen der Preußen. Aber nun kam erst die schwerste Aufgabe: die Anhöhen hinan! Das war unmöglich; denn die feindlichen Kugeln prasselten auf sie nieder wie ein Regen von Eisenstücken. Nicht ein Mann wäre von ihnen lebendig hinaufgekommen. Zurück aber wollten sie nicht; sie mußten daher liegen bleiben, wo sie waren, um abzuwarten, bis der Kronprinz mit seiner Armee von Norden her den Österreichern in die Seite komme. Aber wo blieb der Kronprinz? Es wurde Mittag, und uoch war nichts von ihm zu sehen. Da wurde mancher besorgt, und fragend sah König Wilhelm auf Moltke. Der aber rauchte gelassen seine Zigarre und sagte zuversichtlich: „Majestät werden heute nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug gewinnen." Endlich, um 1 Uhr, hörte man weit von links her Kanonendonner; und nun hieß es: Der Kronprinz ist da! Seine Truppen erstiegen von Norden her die Höhen und eroberten die hier so furchtbar wirkenden feindlichen Kanonen und das Dorf Chlnm. Nun rückten auch die im Tale stehenden Truppen von Westen gegen die Hügel vor. Die Österreicher mußten den Rückzug antreten, aus dem bald eine wilde Flucht wurde. Die Preußen hatten die Schlacht gewonnen. König Wilhelm durchritt das weite Schlachtfeld und wurde überall von den ermatteten Soldaten mit brausendem Hurra empfangen. Erst spät abends fand er den Kronprinzen, durch dessen rechtzeitiges Erscheinen die Schlacht gewonnen wurde; tiefbewegt reichte er ihm die Hand. 4. Folgen des Krieges. Durch den deutschen Krieg bekam Preußen die Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen-Nassau und die Stadt Frankfurt a. M. Alle Staaten nördlich vom Main traten zu dem Norddeutschen Bunde zusammen; das Oberhaupt des Bundes war der König von Preußen. Österreich hatte in Deutschland nichts mehr zu sagen. c) Der deutschfranxöstsche Krieg 1870—71. 1. Ursache des Krieges. Über Preußens Siege und Preußens Macht ärgerten sich am meisten die Franzosen; sie selbst hatten keine Taten aufzuweisen und traten daher ganz in den Hintergrund, und das konnten sie nicht leiden. Sie suchten daher nach einem Vorwande, um mit Preußen Krieg anfangen zu können, in dem sie, wie sie meinten, Preußen leicht besiegen würden. Und bald fand sich auch ein Grund. Die Spanier hatten ihren König vertrieben und suchten nun nach einem neuen König; da wollten sie den Prinzen Leopold von Hohenzollern wählen, einen entfernten Verwandten vom Könige Wilhelm. Darüber entstand aber in Frankreich große Aufregung; die Hohenzollern, hieß es, seien in Preußen schon so mächtig geworden, und nun sollte ein anderer Hohenzoller auch an der Südgrenze Frankreichs König werden! Das

2. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 236

1837 - Heidelberg : Winter
236 Höhentabelle. а. Die Hauptkette der Cordtttereu von Panama bis znr ma- gellanischen Meerenge enthalt das Plateau von Caramara und die Hochebene von Santa Fe. Ir. Die Guianischen Gebirge unter verschiedenen Namen. c. Chiquitoo-Gebirge, welche von W. nach O. ziehen. б. Innere Brasilianische Gebirge, in weit verbreiteten Zügen und unter vielerlei Namen. e. Sierra dc> Mar, das Brasilianische Rüstengebirge. f. Die meist unbekannten Gebirgsarme der patagonischen Cordilleren im S. e. Australien. Von den Gebirgen dieses Erdtheils sind bis jetzt nur auf Ncuholland die Gebirgskette der blauen Berge im Südosten, welche mehrere Bergreihen hintereinander bilden, und einzelne Berge auf den Inseln bekannt. — Neuseeland, Neukaledo- nien und andere Inseln haben ebenfalls Gebirge, die aber nur wenig bekannt, und, außer einzelnen Punkten, noch nicht naher erforscht sind. B. Höh e n t ab e ll e Bietet gemessenen Höhenpunkte und Berge in ihrer Erhe.' bung über die Meeresstäche in allen fünf Erdlheilen. E u r o p a. Fuß h. Fuß h. Neapel Stadt (Italien) . 26 Paris Stadt (Frankreich) . 126 Calais Stadt (Frankreich). 36 Bonn Stadt (Preußen) . 158 Londonstadt(England) , 40 Amiens Stadt (Frankreich) 158 Padua Stadt (Italien) . 56 Borgholm Schl.(J.oeland) 140 Nantes Stadt (Frankreich) 75 Marseille St. (Frankreich) 144 Düsseldorf St. (Preußen) . 100 Wenersee (Schweden) . . 147 Brest Stadt (Frankreich) . 108 Münd. d. Lahn in d, Rhein 192 Cölln St. (Rheinpreußenh 112 Hannover St. (Hannover) 202 Berlin Stadt (Preußen) . 125 Greenwich St. (England) . 214

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 310

1871 - Münster : Coppenrath
— 310 — dem Erbstatthalter der vereinigten Niederlande, wie auch dem Könige von Spanien den Krieg, so daß nun ganz Europa, außer Dänemark, Schweden und der Pforte, gegen sie in Waffen stand. Während dieser Gefahr von außen entbrannte mich im Innern ein gefährlicher Bürgerkrieg. In der Bend<;e, einem von Gehölzen, Hecken und Gebüschen überdeckten und von Gräben durchschnittenen Lande des westlichen Frankreichs, zwischen der Garonne und Loire, lebte ein zufriedenes Volk in ländlicher Stille und in der Einfalt alter Zeit. Die Bauern und Pächter hatten Anhänglichkeit an ihre Gutsherren, von denen sie nicht gedrückt worden; sie liebten den König, von dem sie nichts zu leiden hatten und hingen mit Verehrung an der Geistlichkeit und den kirchlichen Einrichtungen, die ihnen von Jugend auf theuer und heilig gewesen. Mit Schaudern hatte es schon früher die neuen Umwälzungen in Paris ans dem Munde seiner Geistlichkeit und Edelleute erfahren Bei der Nachricht der Hillrichtung seines geliebten Monarchen aber griff es wüthend zu den Waffen. Auch die meisten Städte im südlichen Frankreich, als Bordeaux, Toulon, Marseille und Lyon traten gegen die Königsmörder unter die Waffen. Die Gewalthaber in Paris, welche so viele innere und äußere Feinde abwehren sollten, waren unter sich selbst in Parteien getheilt, die sich auf das Heftigste verfolgten. Im Convente erhob sich nämlich ein wüthender Streit zwischen der Bergpartei, an deren Spitze No-bespierre, Danton und Marat standen, und der Thalpartei oder den Girondisten, die auf den unteren Bänken saßen und deshalb das Thal genannt wurde. Mit Hülfe des Pöbels gelang es endlich dem Berge, der sich für den ächten Vertheil diger der Volksfreiheit ausgab, das Thal zu stürzen. Diejenigen Girondisten, welche nicht so glücklich waren, sich durch die Flucht zu retten, wurden größteutheils iu's Gefängniß oder aufs Blutgerüst geschleppt. Jetzt gedachte der verruchte Orleans, welcher, um dem von ihm wohlbezahlten Pöbel noch mehr zu schmeicheln, sich seither nicht mehr Herzog, sondern Citoyen Egalite (Bürger Gleichheit) hatte nennen lassen, als Dicta-

4. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 80

1899 - Breslau : Handel
1745 bis 1765 1756 bis 1763 80 Das Königreich Preußen. stellte sich mit gezogenem Degen an die Spitze des Fußvolkes, das, durch Schnee und Eis vordringend, die schlüpfrigen Abhänge hinanklomm und den Sieg an sich riß. Friedrich Ii. war vom Schlachtplatze nur wenige Wegstunden entfernt gewesen und hatte den Kanonendonner gehört. Am zweiten Tage nach dem Kampfe traf er zur Besichtigung der Walstatt ein und erwies dabei dem greisen Sieger alle Ehren. Friedensschlüsse. Wenige Tage nach der Schlacht von Kessels- dorf war Friedrich in Dresden. Hier kam am Weihnachtstage der Friedensschluß mit Österreich und Sachsen zu stände. Die Breslau-Berliner Festsetzungen wurden bestätigt, und Preußen erkannte den Großherzog Franz von Toskana, der nach dem Tode Karls Vii. zum Deutschen Kaiser erwählt und als Franz I. (1745—1765) auch bereits gekrönt worden war, als solchen an. Friedrich wurde beim Einzug in seine Hauptstadt von deren Bürgern mit dem Beinamen „der Große" begrüßt. Nur noch Spanien und Frankreich waren nach dem Dresdener Frieden mit der Kaiserin im Kriege. In den österreichischen Niederlanden, die sich ersteres zur Beute ausersehen hatte, und in Oberitalien wurde weiter gekämpft, bis 1748 der Frieden zu Aachen den Österreichischen Erbfolgekrieg beendete. Frankreich erlangte diesmal durch seine Einmischung in deutsche Angelegenheiten keine Vorteile. Der dritte Schlesische (Siebenjährige) Krieg (1756—1763). Ausbruch des Krieges. Maria Theresia hatte im Österreichischen Erbfolgekriege ihre Besitzungen mit Ausnahme Schlesiens gegen zahlreiche und mächtige Feinde rühmlich behauptet. Der Verlust dieses blühenden Landes schmerzte sie um so mehr, als sie es im Kampfe gegen.einen Staat eingebüßt hatte, dessen Herrscher man in Wien fast als Vasallen Habsbnrgs zu betrachten gewohnt war. Die Wiedergewinnung Schlesiens mußte ihr als Hauptziel der österreichischen Politik erscheinen, da gerade dessen Besitz Preußen die Mittel bot, die seit Jahrhunderten von Österreich in Deutschland ausgeübte Hegemonie ihrem Hause streitig zu machen. Aber nicht allein, sondern nur im Verein mit mächtigen Bundesgenossen wollte sie den Kampf mit dem gefürchteten Gegner aufnehmen. Leicht gewann sie für ihren Plan die russische Kaiserin Elisabeth, welche infolge der Spottreden Friedrichs über ihr sittenloses Treiben dessen persönliche Feindin war. Auch gelang es ihr, an dem verkommenen französischen Hofe Einfluß zu gewinnen und denselben 1756 zum Abschluß eines preußenfeindlichen Bündnisses zu bewegen. Anlaß zu demselben gab ein zwischen Friedrich und seinem Oheim Georg Ii. eingegangener Vertrag, durch den die beiden Monarchen sich zum gegenseitigen Beistände gegen alle Angriffe in Deutschland verpflichteten. Trotzdem der Zweck desselben nur die Verteidigung, nicht der Angriff war, betrachtete ihn der französische Hof als gegen sich gerichtet, denn zwischen England und Frankreich war wegen ihrer nordamerikanischen

5. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 20

1914 - Düsseldorf : Schwann
20 verkndete er eine neue Verfassung, 1799. Er selbst bernahm als Ersterk6nsul auf 10 Jahre die eigentliche Gewalt; seine beiden Mitkonsuln hatten ebenso, wie die neue Volksvertretung, nur wenig zu sagen. Als ungekrnter Monarch, ein zweiter Csar, gebot der Dreiigjhrige der Frankreich. Drei Jahre spter lie sich Bonaparte durch Volksabstimmung das Konsulat sogar auf Lebenszeit bertragen. Zum An-denken daran stiftete er den Orden der Ehrenlegion, nach dem die Franzosen noch heute sehr begierig sind. Sein Macht-bewutsein kannte keine Schranken. Eines Nachts lie er sogar den ihm verhaten bourbonischen Herzog von E n g h i e n [Anggttg], den er fr einen Verschwrer hielt, durch Dragoner aus dem badischen Stdtchen Ettenheim^entfhren und nach einem gericht-lichen Scheinverfahren ohne weiteres erschieen. Die unerhrte Tat erregte weithin die Gemter. Die Erinnerung an das Ge-schehene soll den Gewalthaber zeitlebens verfolgt haben. Welche Stellung hatten die Konsuln im alten Rom? 22. Der zweite Koalitionskrieg, 17981801. Auf Betreiben des englischen Ministers Pitt des Jngeren hatte sich inzwischen gegen die franzsische bermacht eine zweite Koalition gebildet, die England, O st erreich und vorbergehend auch Rußland umfate. Die Waffen der Verbndeten waren anfnglich siegreich. Ruhmvoll stritt besonders der alte russische General Suwrow. Dann machte er sich auf den Weg der den St. Gotthard, um die Franzosen in der Schweiz zu bekmpfen. Unter dem Feuer des Feindes sank die schwindelerregende Teufelsbrcke" in die wilde Reu, aber todesmutig kletterten die Russen die grausige Schlucht des schumenden Bergwassers hinab und hinauf an das jenseitige Ufer. Noch kndet ein Steinkreuz auf der Hhe des Gotthardberges dem Wanderer den tollkhnen bergang des russischen Heeres. Aber im Frhjahr 1800 berstieg Napoleon selber auf wilden Wegen das schneebedeckte Hochgebirge, der das eisige Joch des Groen St. Bernhard, an dem berhmten Hospiz vorbei, fhrte er seine Regimenter; stckweise wurden die auseinandergenommenen Kanonen in ausgehhlte Baumstmme gesteckt und bergauf und berg-unter geschleift. Wie ein zweiter Hannibal, zog der Gewaltige in 1 Qnn Poebene hinab. An einem Junitage stand er den Oster-lovu reichern bei Marengo unweit der Stadt Alessandria gegenber, deren Name uns an Barbarossas Zeiten erinnert. Nach heiem Ringen half ihm der junge General Desaix, der eben erst aus gypten zurckgekehrt war, zu einem seiner glnzendsten Siege;

6. Volksschulenfreund - S. 331

1860 - Leipzig : Dürr
Kurze Geographie. 331 3. ©teilten, mit 1 Mill. 600,000 E., ist sehr fruchtbar, hat mit Neapel einen König, der daher König beider Sicilien heißt, jetzt Franz Ii., geb. 1836. Palermo, die Haupt- stadt, 140,000 E. Der Aetna, ein feuerspeiender Berg. Die Charybdis, ein furchtbarer Meerstrudel. 4. Die felsige Insel Malta geborte ehemals den Malteser- rittern, steht jetzt unter England, 6 Ihm., über 100,000 Einw. In Portugal, Spanien, Frankreich und Italien ist die katho- lische Kirche die herrschende, doch leben da, besonders in den Handelsstädten, viele andre Glaubensgenossen. Jede dieser vier Nationen hat ihre eigne Sprache. §- 7. 29^ 5. Die Schweiz oder Helvetien, eine Republik, die jetzt aus 22 einzelnen Freistaaten besteht, stand früher unter dem deutschen Kaiser, machte sich aber seit 1307, da die Vögte sie mißhandelten, durch Muth und Tapferkeit frei. Wilhelm Tell gab dazu das erste Zeichen. Sie gränzt an Deutschland, Italien und Frankreich. Die hohen Alpen, unter denen der Sanct Gott- hard und Bernhard vorzüglich hoch sind, machen das stand kalt , -es ist auf ihnen auch im Sommer Schnee und Eis (Gletscher), und im Winter stürzen oft Schneebällen (Lawinen) von der Größe herab, daß sie ganze Dörfer bedecken. Ueber den hohen Simplon ließ Napoleon nach Italien eine 8 Stunden lange merkwürdige Straße bauen, welche über 264 Brücken und durch mehrere in Felsen gehauene Grotten führt. Die Bergkette Jura trennt die Schweiz von Frankreich. In den Thälern ist es warm, an den Bergen ist herrliche Viehweide, wo die Schweizerhirten im Früh- linge mit ihren Rinderheerden hinziehen, in Hütten leben, und von wo sie im Herbste zurückkehren. Es gibt viele Seen,-z. B- den Genfersee, der neun Meilen lang, 1.^ breit ist. Getreide baut man nicht genug. Die Schweiz enthält 754 Hhm., 2| Mill. Einw., die Alpen aber gegen 4000 Id M. Die Schweizer nimmt man um ihrer Treue willen auch gern in fremde Dienste, wiewohl sie wegen ihrer vaterländischen Lebensweise leicht das Heimweh bekommen. Sie bekennen sich theils zur katholischen, theils zu der reformirten Kirche. Man spricht Deutsch, an andern Grän- zen auch Französisch und Italienisch. Die Fabriken liefern treff- liche Leinwand-, Baumwollen- und Seidenwaaren, Papier und Metallarbeilen. Zürich, 17,000 E. Bern, 26,000 E. Basel am Rhein, 27,000 Einw. Unweit Schaffhau seu (7000 E.) stürtzt der am Rheinwalde entspringende Rhein unter

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 68

1900 - Karlsruhe : Lang
— 68 — war. Die Hansa hatte Niederlassungen in England, Norwegen, Schweden, Rußland. Wenn es nötig war, wurde ein starkes Heer ausgestellt oder eine Flotte ausgerüstet, und so stark war der Bund, daß die Könige von Dänemark, Norwegen und Schweden sich vor ihm beugen mußten. Xyi. Maximilian I. Nach Kaiser Sigismunds Tode kam die deutsche Krone wieder an das Haus Habsburg, bei dem sie fortan blieb. Der dritte Herrscher in der neuen Reihe war Maximilian I., der tatendurstige Sohn eines trägen Vaters. Maximilian war geschmückt mit allen Vorzügen des Geistes und des Körpers. Ausgezeichnet durch hohen, kräftigen Wuchs, durch seltene Körperkraft und Gewandtheit in allen ritterlichen Übungen, besaß er die Kühnheit des Kriegs--Mannes und die Waghalsigkeit des Gebirgsjägers. Es war ihm ein Scherz, daß er auf dem schmalen Turmkranz des Ulmet Münsters, auf einem Fuß stehend, sich in der schwindelnden Höhe von 100 Meter dreimal herumschwang. Eine Messingtafel macht heute noch die Stelle kenntlich. Ein hohes Steinkreuz auf einer fast unzugänglichen Felsenhöhe bei Zirl in Tirol erinnert daran, daß Max im Eifer der Gemsenjagd einmal dort hinauf- I stieg und den Rückweg nicht wieder finden konnte. Zweiundfünfzig Stunden harrte er dort oben in ständiger Lebensgefahr, bis zwei junge Leute aus der Nachbarschaft ihr Leben wagten und ihn retteten. Bei einem Turnier in Worms verhöhnte ein französischer Ritter die Deutschen. Unerkannt und in unscheinbarer Rüstung forderte Ma- ximilian den Welschen in die Schranken zum Speerkampf. Dreimal stach er den Prahler aus dem Sattel, daß dieser krachend in den Sand fiel und zuletzt für tot hinweggetragen wurde.^ Noch in vorgerückten Jahren kannte Maximilian kein größeres Vergnügen, als die anstrengende Gebirgsjagd. Er war ein rechter Jäger und hat seine Erfahrungen und Ratschläge in einem Büchleiu Maximilian I.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 329

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 329 — 121. Friedrichs des Großen erste Kriegsthaten und Staatsverwaltung. 1. Der erste schlesische Krieg. — Im Jahre 1740 bestieg Friedrich Ii., 28 Jahre alt, den Thron. Der Gedanke, seinem Staate Ansehen zu verschaffen, sein Preußen in die Reihe der Hauptmächte Europa's einzuführen, erfüllte seine Seele. Dies Ziel zu erreichen, war nur möglich durch Krieg und Sieg. Und zum Krieg fehlte es nicht au Ursache. Preußen besaß alte Ansprüche auf einige schlesische Fürstenthümer, welche das mächtige Oesterreich an sich gerissen hatte. Diese Ansprüche machte Friedrich bald nach seinem Regierungsantritte geltend. Er verlangte von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia die Herausgabe der Fürstenthümer, und da seine Forderung abgewiesen wurde, griff er kühn zu den Waffen. So kam es zum ersten schlesischen Kriege. Mitten im Winter rückte Friedrich mit einem Heere in Schlesien ein und nahm in wenigen Wochen das ganze Land tu Besitz. Dann gewann er gegen die heranziehenden Oesterreicher die erste größere Schlacht bei Mollwitz, drang in Böhmen ein, siegte zum zweiten Male und nöthigte dadurch Oesterreich, im Frieden von Breslau das schöne Schlesien an Preußen abzutreten. Das war ein herrlicher Gewinn für einen Feldzug, der nur anderthalb Jahre gedauert hatte. Ganz Europa bewnnderte den jungen Preußenkönig und sein tapferes Heer. 2. Der zweite schlesische Krieg. — Aber Friedrich merkte bald, daß Maria Theresia ihm Schlesien nicht lassen wollte. Da zögerte er nicht, von neuem zum Kampfe auszuziehen, und es begann, nur zwei Jahre nach dem Breslauer Frieden, der zweite schlesische Krieg. In diesem stieg des Königs Ruhm noch höher. Ueberall, wo er mit dem Feinde zusammentraf, errang er den Sieg. Besonders ruhmvoll war die Schlacht bei Hohenfriedberg in Schlesien, wo er in einigen Stunden 7000 Gefangene machte und 66 Kanonen nebst vielen Gefangenen erbeutete; entscheidend endlich wurde der Sieg bei Kessels-

9. Teil 3 - S. 181

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 181 — in einer zweitägigen Schlacht den Erzherzog Karl völlig anfs Haupt. Die Folge dieses Sieges war der Friede zu Wien 1809, in dem Österreich wieder 2000 Quadratmeilen seines Landes und mehr als drei Millionen feiner Unterthanen verlor. So stürzte der erste Erhebungsversuch das Land nur in tieferes Unglück. 2. Dev Volkskrieg itt Tirol. In diesem Kampfe Österreichs gegen Frankreich geben die Tiroler ein hochherziges Beispiel von Freiheus-und Vaterlandsliebe. Das schöne Bergland mit seinem braven Hirten- und Jägervolk war im Frieden von Preßburg 1805 von Österreich ein Bayern abgetreten worden, nachdem es Jahrhunderte lang mit dem Hause Österreich vereint gewesen war. Unwillig nur ertrugen die Tiroler das fremde Joch, und nie war die Hoffnung auf Rückkehr zum angestammten Herrfcherhaufe ausgegeben worden. Als der große Krieg von 1809 begann, rief Kaiser Franz Ii. alle feine Völker zu den Waffen. Auch die Tiroler vernahmen diesen Ruf. 2>(i Österreich auf Tirols Treue rechnen konnte, eilte es beim Beginn des Krieges, das Land zu besetzen. Kaum ließen sich seine ersten Truppen an den Eiugangspäffen blicken, so erhob sich das Landvolk und verjagte die bayerischen Besatzungen. Bald erklang die Sturmglocke bis in die fernste Gebirgsschlucht. Jede Gemeinde, jedes Thal trat unter die Waffen und wählte sich einen Führer. Es waren Jäger, Wirte und Priester, welche die Haufen führten. An die Spitze des Ganzen aber trat ein Mann, der um eines Hauptes Sänge die Menge überragte, dessen prächtiger, schwarzer Bart bis auf den Gürtel reichte: Andreas Hofer, der Sandwirt von Paffeier, ein Mann von hohem Ansehen bei feinen Landsleuten, fromm, schlicht, demütig, von großer Körperstärke und Tapferkeit. Er führte fein Volk zum Kampfe, zu einem heiligen Kampfe für Religion und Vaterland, für feinen Kaiser, für feine Berge und feine Freiheit. Feuerzeichen auf den Bergen kündigten die Stunde der Erhebung an. Die bayerischen und französischen Truppen wurden zurückgedrängt, die bayerische Besatzung der Hauptstadt Innsbruck nach tapferster Gegenwehr am Berge Jsel zur Ergebung gezwungen und Innsbruck selbst eingenommen. Indessen kam aus Italien ein kleines französisches Korps zur Hilfe heran. Von den Bauern aus allen Schluchten und von allen Höhen herab beschossen, sah es sich am Jfelberge nahe bei Innsbruck von allen Seiten umringt und mußte sich gleichfalls gefangen geben. Unter Glockengeläute und unendlichem Jubel zogen dann die ersten österreichischen Soldaten wieder in die Hauptstadt ein. Ganz Europa blickte mit Bewunderung auf die Heldenthaten eines Bauernvolkes, das in fünf Tagen das Land von feinen Drängern befreit, gegen 6000 Gefangene in feine Gewalt gebracht und, ohne den ^ieg durch irgend eine Grausamkeit zu beflecken, die alte Ordnung wieder hergestellt hatte.

10. Teil 3 - S. 342

1893 - Leipzig : Brandstetter
342 — und fand mit ihrem Sohne in England Sicherheit; dort hatte sie auch Zeit zur Reue darüber, daß sie das Feuer des Krieges nach Kräften geschürt hatte. So mar auch diesmal von Paris aus das Geschick Frankreichs entschieden worden. An die Stelle der kaiserlichen Regierung trat eine neue, die sich die „Regierung der nationalen Verteidigung" nannte. An ihrer Spitze stand der General Trochu, der noch von Napoleon im Lager vor Sedan zum Befehlshaber von Paris ernannt worden war, sowie Jules Favre und Leon Gam-betta. Tie beiden letzteren waren Advokaten und schon während der Regierung Napoleons erbitterte Gegner desselben. Da auch sonst die Regierung meist aus Advokaten zusammengesetzt war, so bezeichnete man sie Wohl auch als das Advokatenregiment. Durch ihren Rainen aber, „Regierung der nationalen Landesverteidigung", zeigte sie schon, was man von ihr zu erwarten habe, nämlich Fortsetzung des Krieges mit allen Kräften einer durch schweres Unglück erbitterten Nation. Und so konnte von dem ersehnten Frieden keine Rede sein, um so weniger, als bei den ersten Unterhandlungen, welche die neue republikanische Regierung mit Deutschland anknüpfte, dessen Forderung aus das Elsaß und den deutsch redenden Teil von Lothringen durch das stolze Wort Jules Favres abgelehnt wurde: „Keinen Fußbreit von unserem Lande, keinen Stein unserer Festungen!" So mußte man seitens der Deutschen den Krieg fortsetzen. Der Unterschied bestand nur darin, daß man bisher mit dem kaiserlichen, von jetzt an aber mit dem republikanischen Frankreich kämpfte. 5. Der Velagerurrgskrieg. Mau hatte sich im deutschen Hauptquartier keinen falschen Hoffnungen über die Friedensliebe der Franzosen hingegeben. Kaum war der große Schlag bei Sedan gefallen, so nahm der Krieg seinen Fortgang. Die vereinigte dritte und vierte Armee setzte ihren Marsch direkt aus die französische Hauptstadt fort. Je näher die Deutschen Paris kamen, um so mehr fanden sie das blühende Land, das hier mit Ortschaften und schönen Lusthäusern wie besät ist, verlassen und verödet. Die Straßen waren zerstört oder gesperrt, die Einwohner in die Hauptstadt oder in die Ferne geflohen. Seit dem Beginn des Septembers hatte die republikanische Regierung Paris mit Vorräten an Lebensrnitteln versehen und alles auf den Widerstand gegen eine langwierige Belagerung einrichten lassen. So fanden die Deutschen die Lage, als sie am 19. September von der Südseite her zuerst sich Paris näherten. Ein Widerstand der französischen (Streitfräste außerhalb der Ringmauern wurde rasch überwältigt, und nun sahen die Deutschen von den südlichen Höhen zuerst die ungeheure Stadt. Doch mußte das deutsche Heer noch viel Beschwerden erdulden, ehe es seinen Einzug in Paris halten konnte; denn Paris war eine ungeheure Festung. Es begann nun ein neuer Abschnitt des Krieges, der der Belagerungen, der an Beschwerden, Strapazen und Leiden dem Schlachtenkriege im Felde nicht nachstand. Auf Vor-
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